FAQ zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln

FAQ zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln FAQ zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln FAQ zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln

Cumarin ist ein Aromastoff, der in relativ hohen Konzentrationen in Zimtsorten, dem sogenannten Cassia-Zimt, enthalten ist. Bei besonders empfindlichen Personen können bereits vergleichsweise geringe Mengen Cumarin Leberschäden verursachen, die jedoch meist reversibel sind. Isoliertes Cumarin darf Lebensmitteln nicht zugesetzt werden. Zur Aromatisierung von Lebensmitteln dürfen jedoch cumarinhaltige Pflanzenteile verwendet werden. Für zimthaltige Lebensmittel gelten in der Europäischen Union seit 2011 neue Höchstwerte für Cumarin. Für Zimt als Gewürz gibt es dagegen keine Grenzwerte.

Verbraucher, die Nahrungsergänzungsmittel auf Zimtbasis einnehmen, sollten sich bewusst sein, dass diese Produkte hohe Mengen an Cassia-Zimt enthalten können. Das BfR empfiehlt einen maßvollen Verzehr von Cassia-Zimt. Verbraucher, die häufig große Mengen Zimt als Gewürz in der Küche verwenden, beispielsweise für Milchreis mit Zucker und Zimt, sollten auf Ceylon-Zimt zurückgreifen, der einen geringen Cumarin-Gehalt aufweist.

Was ist Cumarin und wo kommt es vor?

Cumarin ist ein natürlicher Geschmacks- und Duftstoff, der in vielen Pflanzen vorkommt. In relativ hohen Konzentrationen ist es in Zimtsorten enthalten, die unter dem Sammelbegriff „Cassia-Zimt“ bekannt sind, aber auch beispielsweise in Waldmeister, Tonkabohne und Steinklee.

Wofür wird Cumarin verwendet?

Synthetisch hergestelltes Cumarin wird in Kosmetikprodukten verwendet; es duftet nach frischem Heu. Darüber hinaus wird Cumarin in der Medizin als Arzneimittel zur Behandlung von Ödemen eingesetzt. Isoliertes Cumarin darf Lebensmitteln nicht zugesetzt werden. Ist es in Pflanzenteilen enthalten, die Lebensmitteln zum Würzen zugesetzt werden (wie etwa Zimt), ist die Cumarinmenge nach der neuen europäischen Aromenverordnung für bestimmte zimthaltige Lebensmittel beschränkt.

Wie viel Cumarin enthält Zimt?

Man kann grob zwischen zwei Zimtsorten unterscheiden: Ceylon-Zimt enthält nur geringe Mengen Cumarin, die nach Einschätzung des BfR gesundheitlich unbedenklich sind. Cassia-Zimt enthält höhere Cumarin-Werte. Daher ist von einem längeren Verzehr größerer Mengen abzuraten.

Gibt es Grenzwerte für Cumarin in Lebensmitteln?

Die neue europäische Aromenverordnung legt Grenzwerte für zimthaltige Lebensmittel fest. So beträgt der Höchstgehalt für „traditionelle und/oder saisonale Backwaren, die einen Hinweis auf Zimt in der Kennzeichnung enthalten“ (zum Beispiel Zimtsterne) 50 mg (Milligramm) pro kg Lebensmittel. Für Desserts (zum Beispiel Milchreis mit Zimt) liegt der Grenzwert bei 5 mg pro kg Lebensmittel. Die neuen Grenzwerte gelten seit Januar 2011.

Gibt es Grenzwerte für Cumarin in Zimt?

Für Cumarin in Zimt gibt es derzeit keinen Grenzwert. Auch die neue europäische Aromenverordnung sieht keine generellen Grenzwerte für natürliche Inhaltsstoffe in Kräutern und Gewürzen vor.

Ist zu viel Cumarin möglicherweise schädlich für die menschliche Gesundheit?

Die medizinische Anwendung von Cumarin hat gezeigt, dass bereits relativ geringe Dosen bei einer kleinen Gruppe besonders empfindlicher Personen zu Leberschäden führen können, wenn das Medikament über einige Wochen eingenommen wird. In leichten Fällen führt dies zu einem Anstieg der Leberenzyme im Blut. In schweren Fällen kommt es zu einer Leberentzündung, die sich als Gelbsucht äußern kann. Der genaue Mechanismus, der zu diesen Symptomen führt, ist nicht bekannt. Die Effekte sind jedoch in der Regel reversibel. Im Gegensatz dazu wurden in der wissenschaftlichen Literatur bisher keine derartigen Fälle von Leberschäden nach dem Verzehr von Zimt beschrieben.

Kann Cumarin Krebs auslösen?

In Tierversuchen lösten sehr hohe Dosen Cumarin, die über längere Zeit verabreicht wurden, bei Ratten und Mäusen Krebs aus. Beim Menschen gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass Cumarin Tumore auslösen könnte.

Wie bewertet das BfR das gesundheitliche Risiko durch Cumarin in Zimt?

Das BfR hat das mögliche gesundheitliche Risiko von Cumarin in Lebensmitteln bewertet. Dabei zeigte sich, dass Cumarin in Tierversuchen und bei Verabreichung als Arzneimittel an empfindliche Personen die Leber schädigen kann. Deshalb leitete das BfR eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) ab. Das ist die Menge, die ein Mensch ein Leben lang täglich aufnehmen kann, ohne dass ein nennenswertes gesundheitliches Risiko besteht. Der TDI liegt bei 0,1 mg (Milligramm) Cumarin pro kg Körpergewicht und Tag und gilt auch für besonders empfindliche Verbraucher. Das bedeutet, dass ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 60 kg lebenslang täglich 6 mg Cumarin zu sich nehmen kann, ohne dass es zu spürbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bei ihrer Bewertung von Cumarin denselben Wert ermittelt. Wird dieser Wert kurzfristig überschritten, besteht kein gesundheitliches Risiko.

Wie hoch ist der Cumaringehalt im Gewürz Zimt?

Daten aus der Lebensmittelüberwachung zeigen, dass Cassia-Zimt im Durchschnitt etwa 3000 mg (3 g) Cumarin pro kg Zimt enthält. Die höchsten gemessenen Werte lagen jedoch bei bis zu 10000 mg (10 g) Cumarin pro kg Cassia-Zimt.

Wie viel Cumarin ist in zimthaltigen Lebensmitteln enthalten?

Untersuchungen der Lebensmittelüberwachungsbehörden aus dem Jahr 2006 ergaben, dass der damals gültige Höchstgehalt an Cumarin von 2 mg pro kg Lebensmittel deutlich überschritten wurde. So wurden beispielsweise in Zimtsternen bis zu über 100 mg pro kg Lebensmittel nachgewiesen.

Stellt der Verzehr zimthaltiger Lebensmittel ein Risiko für Verbraucher dar?

Eine Überschreitung der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (TDI) allein durch Lebensmittel ist nur möglich, wenn der Grenzwert von 50 mg pro kg Lebensmittel vollständig erreicht wird und täglich große Mengen solcher Lebensmittel verzehrt werden. Bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 kg würde der TDI erreicht, wenn sie täglich 30 g Zimtsterne (ca. 6 kleine Zimtsterne) oder 100 g Lebkuchen essen würden, sofern keine weitere Cumarin-Exposition aus anderen Quellen erfolgt. Bei Erwachsenen (mit einem Körpergewicht von 60 kg) entspricht dies mehr als 120 g Zimtsterne (ca. 24 kleine Zimtsterne) pro Tag. Wie bei anderen Lebensmitteln empfiehlt das BfR einen maßvollen Verzehr. Dabei ist zu beachten, dass Cumarin zusätzlich über kosmetische Mittel wie cumarinhaltige Körperlotionen und Körperöle in den Körper gelangen kann.

Stellt die Einnahme von Zimt als Gewürz ein Risiko für den Verbraucher dar?

Da eine geringfügige Überschreitung des TDI für ein bis zwei Wochen als unbedenklich angesehen werden kann, ist ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher nur dann möglich, wenn sie über einen längeren Zeitraum sehr große Mengen Cassia-Zimt mit hohem Cumarin-Gehalt verzehren. Ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 60 kg erreicht den TDI durch den Verzehr von etwa 2 g Cassia-Zimt pro Tag. Ein Kleinkind mit einem Körpergewicht von 15 kg erreicht seinen TDI durch die Aufnahme von etwa 0,5 g Cassia-Zimt.

Stellt die Einnahme von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel ein Risiko für den Verbraucher dar?

Verbraucher, die Nahrungsergänzungsmittel auf Zimtbasis einnehmen, sollten sich bewusst sein, dass diese Produkte hohe Cumarin-Konzentrationen enthalten können. Der Cumarin-Gehalt von Zimtpräparaten variiert und hängt von der verwendeten Zimtsorte sowie der Art der Verarbeitung ab. Bei der Einnahme von Cassia-Zimtpulver kann es, abhängig von der empfohlenen Dosierung, zu einer Überschreitung der empfohlenen Tagesdosis kommen.

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【Text von Lakpura™. Bilder von Google, Urheberrechte liegen bei den ursprünglichen Autoren.】