Buddhismus

Die Verbreitung des Buddhismus über Indien hinaus fand auch in den umliegenden Ländern statt, und Sri Lanka hatte dabei Glück. In Indien starb der Buddhismus schließlich aus, und Sri Lanka verfügt heute über eine der ältesten lebendigen buddhistischen Traditionen der Welt. Etwa 70 % der Bevölkerung unseres Inselstaates sind Theravada-Buddhisten. In Sri Lanka gibt es rund 6.000 buddhistische Klöster mit über 15.000 Mönchen, die ihr Leben dem Dienst und der Verkündigung der Lehren Buddhas gewidmet haben.

Die Geschichte

Chroniken zufolge wurde der Buddhismus irgendwann im 3. Jahrhundert v. Chr. von Mahinda Thera, dem Sohn von Kaiser Ashoka, in Sri Lanka eingeführt. Er kam während der Herrschaft von König Devanampiya Tissa, der in Anuradhapura residierte, auf die Insel. Aus dieser Zeit stammt auch der Setzling des Sri Maha Bodhi-Baums, der nach Sri Lanka gebracht wurde, sowie die Gründung der ersten Klöster und buddhistischen Monumente. Der Buddhismus erlebte mehrere Jahrhunderte lang seine Blütezeit in Ceylon (dem heutigen Sri Lanka). Der Pali-Kanon wurde nachweislich erstmals in Ceylon verfasst und ist das Ergebnis der Arbeit des großen indischen Gelehrten Buddhaghosa und anderer Verfasser wie Dhammapala.

Niedergang und Wiederaufleben

Zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert war Sri Lanka von anhaltenden Kriegen zwischen lokalen Königen und ausländischen Invasoren wie den indischen Pandyan- und Chola-Dynastien geprägt. Der Krieg läutete eine schreckliche Ära für die Buddhisten ein, in der viele Stupas und Viharas aus Rache zerstört wurden. König Vijayabahu I. von Polonnaruwa gelang es jedoch im Jahr 1070, die Insel zu erobern und mit dem Wiederaufbau der zerstörten Klöster und Stupas zu beginnen. Aufgrund der Armut des Landes gab es nicht genügend Bhikkus, um Mönche zu ordinieren und die klösterliche Tradition wiederherzustellen, und daher wurden eine Reihe angesehener Ältester aus Burma herbeigerufen. König Vijayabahu überwachte die Ordination Tausender buddhistischer Mönche, während die Reformen des sri-lankischen Buddhismus unter König Parakramabahu I. fortgesetzt wurden.

Die buddhistische Wiederbelebung nach dem Kolonialismus

Ab dem 16. Jahrhundert versuchten Missionare sowie portugiesische , britische und niederländische Kolonialisten, einen Großteil der einheimischen Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Trotz aller Kriege und Unruhen hielten viele religiös geprägte Führer der Inseln jedoch weiterhin am Buddhismus fest und ließen Tempel und Klöster restaurieren. Im 19. Jahrhundert entstand eine nationale buddhistische Bewegung, die durch eine Debatte zwischen christlichen Priestern und buddhistischen Mönchen beflügelt wurde. Die Debatte brachte einen großen Umbruch, als Sir Henry Steel Olcott zum Buddhismus konvertierte. Die singhalesischen buddhistischen Führer gründeten 1880 zusammen mit Olcott die Buddhist Theosophical Society mit dem Ziel, überall auf der Insel buddhistische Schulen zu errichten. Ende 1940 gab es in Sri Lanka über 400 buddhistische Schulen. Einige Jahre nach Mahindas Ankunft traf Bhikkhuni Sanghamitta in Sri Lanka ein und gründete den ersten Nonnenorden, der im 11. Jahrhundert erlosch. Allerdings wurden seit 1996 viele Bhikkhunis auf der Insel ordiniert. Zu den Sekten buddhistischer Geistlicher, die als Nikayas bezeichnet werden, gehören die Siam Nikaya, die Amarapura Nikaya und die Ramanna Nikaya.

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• Buddhistische Zeremonienrituale Sri Lanka, Kariawasam